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SPD Adlershof

Otto-Wels-Gedenken

Geschichte

„Freiheit und Leben kann man uns nehmen, die Ehre nicht!“

Am 23. März 1933 hielt der damalige SPD-Fraktionsvorsitzende im Reichstag seine mutige Rede, mit der er die Ablehnung seiner Fraktion gegen das sog. Ermächtigungsgesetz begründete. Otto Wels lebte zu dieser Zeit im Treptow-Köpenicker Ortsteil Friedrichshagen, auch wenn er wegen der Verfolgung der Nazis bereits seit einigen Wochen nicht mehr in seine Wohnung in der Rahnsdorfer Straße 23 zurückkehren konnte.

Die SPD Treptow-Köpenick erinnerte am 80. Jahrestag an der Otto-Wels-Stele vor der Christopheruskirche Friedrichshagen an diese richtungsweisende Rede. Gut 40 Bürgerinnen und Bürger hatten sich bei blauem Himmel und eisiger Kälte an der Stele eingefunden und hörten Reden des Landesvorsitzenden Jan Stöß sowie des BVV-Fraktionsvorsitzenden und Bundestagskandidaten aus Treptow-Köpenick, Matthias Schmidt.

Jan Stöß erinnerte mit seinen Worten an die Situation in Deutschland im Frühjahr 1933. Ein Teil der sozialdemokratischen Reichstagsabgeordenten musste vor der Gewalt der Nazis bereits fliehen, andere lagen im Krankenhaus, nachdem sie von der SA verprügelt worden waren. Trotzdem stemmten sich die verbliebenen 94 Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten als einzige gegen das Ermächtigungsgesetz. Sie wussten, dass sie Leib und Leben einsetzten, blieben aber ihrer Haltung treu. Otto Wels bewegende Rede markiert einerseits die dunkelste Stunde des deutschen Parlamentarismus, andererseits ist sie in ihrer festen Haltung leuchtendes Beispiel und Vorbild für alle heutigen Demokratinnen und Demokraten.

Matthias Schmidt gab der 80 Jahre alten Rede Aktualität. Unter Berufung auf Willy Brandt forderte er Zivilcourage in der heutigen Gesellschaft ein. Zur Zivilcourage gehört es, Mut zum eigenen Urteil sowie eigene Wertmaßstäbe für sich und die Gesellschaft zu haben. Die Demokratie sichert uns einen breiten Wertekanon, der auf Mehrheitsentscheidungen und Respekt vor der Minderheit gründet. Doch die Toleranz endet bei denen, die die freiheitliche Demokratie abschaffen wollen. Hier sind Staat und Zivilgesellschaft gemeinsam gefordert. Da die Zivilgesellschaft in Treptow-Köpenick gut organisiert und erfolgreich gegen rechte Umtriebe vorgeht, ist nun der Staat gefordert, mit der Einleitung des NPD-Verbotsverfahrens ein Zeichen zu setzen.

 
 

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