Oliver Igel, Kreisvorsitzender SPD Treptow-Köpenick
Zur Vereinigungsfeier zwischen der NPD und DVU und dem Wahlkampauftakt der neuen Partei "NPD - Die Volksunion" trafen sich am Sonnabend, dem 15.01.2011, rund 60 Nazis mit Entourage aus ganz Deutschland in der Aula der Max-Taut-Schule in Berlin-Lichtenberg.
Trotz starken Protests und der Prüfung aller rechtlichen Mittel von Bezirk und Senat konnte die Veranstaltung in der Aula nicht verhindert werden. Redner der NPD waren u.a. Udo Voigt, Holger Apfel und Udo Pastörs, die wieder menschenverachtende Parolen in ihrer „Reichshauptstadt“ verbreiteten und Geschichtsrevisionismus betrieben.
Etliche VertreterInnen aller demokratischer Parteien und Jugendorganisation Berlins und Brandenburgs trafen sich am S-Bahnhof Nöldnerplatz um gegen diese Veranstaltung zu protestieren und zu zeigen, dass rechtsextreme Parteien und deren Gedankengut keinen Platz in Schulen, Bezirken und unserem Land haben.
Eine besonders kreative Aktion wurde von der SPD Treptow-Köpenick erdacht: Zusammen mit BürgerInnen aus Lichtenberg, Friedrichshain und Brandenburg gingen einige von ihnen, u.a. Oliver Igel (SPD-Kreisvorsitzender), Lars Düsterhöft (JUSOS-Kreisvorsitzender), Clara Hermann MdA (Bündnis 90/Grüne) Alexander Freier (SPD-Bezirksverordneter) und Dr. Hans Erxleben (Bezirksverordneter Die Linke) in die öffentlich beworbene Veranstaltung und klatschten an jenen Stellen, bei denen die NPD-DVU-Anhänger mit dem Kopf schüttelten. Auch durch die Hustenanfälle einiger erkälteter TeilnehmerInnen mussten sich die Redner der NPD oft wieder neu finden.
Mit der kritischen Teilnahme an der Veranstaltung war es möglich, die NPD-Propaganda eines großen Festaktes zu entlarven. Tatsächlich waren im Saal nur wenige Anhänger vertreten. Vermutlich ca. 60 Anhänger fanden den Weg nach Lichtenberg. Der Saal, in den 500 Menschen passen, wurde mit zusätzlichen Tischen und einer großen Freifläche vor der Bühne "aufgefüllt".
"Es ist eine Ironie der Geschichte, dass die NPD ihre Fusionsfeier ausgerechnet in dem Saal in Lichtenberg begeht, in dem die BVV tagt und in dem sich vor wenigen Wochen die NPD-Fraktion aufgelöst hat, weil ein DVU-Verordneter aus Protest gegen die Fusion ausgetreten ist. Davon fiel auf der Veranstaltung kein Wort. Aber jeder im Saal wusste, dass gerade dieser Saal das Symbol für den Rohrkrepierer ist, den diese Fusion darstellt", sagte Oliver Igel.